Der Gebäudesektor ist einer der größten CO2-Emittenten. Dies liegt insbesondere an der starken Nutzung von Beton in der Bauphase sowie an energetisch ineffizienten (Wohn-) Gebäuden in der Nutzungsphase. Angesichts des Klimawandels ist daher eine Nachhaltigkeitswende im Gebäudesektor unabdingbar. Dies wird von vielen Akteur:innen gefordert, jedoch stellen sich grundsätzliche Fragen, wie genau diese Nachhaltigkeitswende umgesetzt und – insbesondere bei der aktuellen Marktlage – finanziert werden soll. In Anbetracht dieser Fragen und der wachsenden Herausforderung in Bezug auf eine ökologisch nachhaltige Wende im Gebäudesektor hat sich das Bündnis für Wohnen das Thema auf die Agenda des Arbeitsprogrammes für 2023 gesetzt.
Dr. Stefanie Weidner vom weltweit agierenden Architekturbüro „Werner Sobek“ gab dem Bündnis Einblicke in ihre Tätigkeit. Bei Werner Sobek (Büroleitung Kopenhagen) arbeitet sie als Beraterin von Bauherr:innen und Planer:innen zu den Themen nachhaltiges Bauen sowie Ressourcen- und Treibhausgasemissionsreduktion. Außerdem stellte Moritz Henes vom Natural Building Lab (NBL) der TU Berlin (Institut für Architektur) vor, inwiefern das NBL in der Forschung und Lehre nachhaltige, angewandte Lösungen für die Baubranche in sog. Reallaboren entwickelt. Er gab einen Einblick in seine Arbeit sowie in aktuelle Trends des nachhaltigen Bauens. Prof. Raoul Bunschoten a.D. präsentierte in einem weiteren Vortrag ein Tool, mit welchem Bauherr:innen insbesondere die Kosten für Bauvorhaben mit nachhaltigen Baustoffen besser abschätzen können. Darüber hinaus sprach er über das Projekt "Bauhütte 4.0", welches derzeit an der Entwicklung eines Clusters für fortschrittliche Holzbauweise auf dem ehemaligen Gelände des Berliner Flughafens Tegel arbeitet.