Preiserhöhungen, rückläufige Genehmigungen und Fertigstellungen, Wohnungsmangel und ausbleibende Sanierungsmaßnahmen: Die aktuellen Krisen auf den Wohnungsmärkten im Land Brandenburg sind vielschichtig und komplex, stehen aber oftmals in Zusammenhang mit Erhöhungen der Bau- und Wohnkosten. Im Rahmen der 23. Werkstatt setzten sich die Mitglieder anhand von Impulsen aus den Arbeitsgemeinschaften des Bündnisses mit den Hintergründen zu den steigenden Preisen und Kosten auseinander. Dabei berichteten Philip Ney (Bauindustrieverband Ost e.V.) und Thomas Herrschelmann (Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V.) aus der Arbeitsgruppe Baukosten zu den aktuellen Entwicklungen und Matthias Brauner (BBU Verband Berlin Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.) aus der Arbeitsgruppe Nebenkosten zur Entwicklung der Wohnkosten.
Um dieses komplexe Thema greifbarer zu machen, wurden zudem über Kommunikationsstrategien des Bündnisses diskutiert und gemeinsame Botschaften formuliert. Daraus konnten vier zentrale Aspekte ausgearbeitet werden:
- Die Realisierung bezahlbaren Wohnungsneubaus wird durch Steigerung der Preise für Bauland, Bauleistungen sowie Baumaterialien erschwert. Die gestiegenen Zinsen führen zu zusätzlichen Finanzierungsschwierigkeiten im Neubau und bei der Bestandsentwicklung von Wohnraum.
- Schon jetzt ist zu beobachten, dass auf die Preisentwicklungen mit Einsparungen im Bereich der Instandhaltung reagiert wird. Das ist gefährlich: Je länger anstehende Instandhaltungen herausgeschoben werden, desto teurer wird es auf lange Sicht.
- Auch ohne neue Darlehen müssen Wohnungsunternehmen bei der Anschluss- und Refinanzierung bestehender Kredite mit höheren Kosten kalkulieren. Das schränkt ihre Handlungsfähigkeit zusätzlich ein.
- Die Wohnungswirtschaft hat kaum Einfluss auf die Entwicklung der Betriebskosten. Deren Abrechnung bringt ihr keinerlei Erträge, sie verursacht für Wohnungsanbieter vor allem Arbeit.